MELDUNGEN
Studie: Abwasserkosten im Rheinland vielfach extrem hoch
5 der 10 teuersten Städte Deutschlands befinden sich im Rheinland
Die Abwassergebühren liegen in der günstigsten und der teuersten Stadt im Rheinland 462 Euro auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag von Haus & Grund. „Wir sorgen damit für Transparenz und zeigen vielen Städten auf, wie attraktiv sie als Wohnstandort sind“, kommentiert der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland, Prof. Dr. Peter Rasche.
Die Abwassergebühren sind beim Vergleich der 100 größten deutschen Städte im Rheinland besonders hoch. „Von den bundesweit 10 teuersten Städten im Ranking liegen 5 im Rheinland“, so Rasche. Für den Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie untersucht. Ein solcher Haushalt zahlt in Mönchengladbach 837,08 Euro im Jahr. Das bedeutet bundesweit den drittletzten Platz im Ranking. Auf den Rängen direkt dahinter folgen Wuppertal mit 833,83 Euro und Krefeld mit 754,06 Euro. Den achtletzten Platz im Ranking belegt Moers (731,70 Euro im Jahr), zehntteuerste Stadt ist Bonn mit 705,71 Euro.
Dabei gibt es große Preisunterschiede im Rheinland. So liegt Köln mit 401,30 Euro im Jahr für das Abwasser bundesweit im Mittelfeld. Dort landen auch Düren mit 465,33 Euro und Ratingen mit 505,09 Euro. Schade jedoch: Ratingen ist im Vergleich zu 2008 von Platz 32 auf 51 gefallen, Abwasser um 95 Euro pro Jahr teurer geworden. Aachen ist mit 592,83 Euro auf Platz 74 im Ranking auch nicht eben günstig, aber immer noch hunderte Euro preiswerter als etwa Mönchengladbach. Die günstigste rheinische Stadt im Vergleich ist Düsseldorf mit 374,90 Euro im Jahr. Bundesweit reicht das für Platz 14. In der Landeshauptstadt kostet Abwasser damit weniger als die Hälfte dessen, was in Mönchengladbach, Wuppertal und Krefeld gezahlt wird.
Äußere Rahmenbedingungen wie etwa Topographie im Bergischen, die Dimensionierung der Kanäle, das Alter des Kanalnetzes, Hochwasserschutzmaßnahmen, oder auch Veränderungen in der Bevölkerungsdichte haben einen wesentlichen Anteil daran, wie hoch oder niedrig die Abwasserpreise in den Städten ausfallen. „Die Preisunterschiede sind im Rheinland aber so stark, dass sie mit solchen Faktoren allein nicht zu erklären sind“, sagt Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland. „Die Städte sollten die Gründe genau untersuchen, um Einsparpotentiale heben zu können. Die Wohnnebenkosten werden sonst einfach zu hoch.“
Die Kommunen haben durchaus Gestaltungsspielräume: Das belegen die teils erheblichen Veränderungen
der Gebühren im Vergleich zur vorigen Untersuchung im Jahr 2008. Danach ist beispielsweise die Stadt Salzgitter im Ranking von ehemals Platz 84 auf 42 gestiegen. Die Kosten für die Musterfamilie sind damit im Jahr um rund 150 Euro gesunken.
Abwassergebühren der 100 größten deutschen Städte im Vergleich
Anmerkungen zu einzelnen Städten